Nachrichten aus der Wirtschaftspsychologie
5. September 2019
Je intensiver junge Menschen soziale Medien nutzen, desto stärker denken sie in stereotypen Rollenbildern. Das ergab eine Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International unter 1.000 jungen Frauen und Männern in Deutschland im Alter von 14 bis 32 Jahren. Die Ergebnisse des Berichts „Rollenbilder in den sozialen Medien und ihre Auswirkungen auf die Gleichberechtigung“ zeigen: Ein Drittel der befragten Mädchen und Frauen sowie über die Hälfte der Jungen und Männer, die täglich Instagram, Facebook und YouTube nutzen, finden es in Ordnung, dass Frauen für die gleiche Arbeit weniger verdienen als Männer.
Außerdem sind 57 Prozent der Männer und 35 Prozent der Frauen der Ansicht, dass Hausarbeit immer noch Frauensache ist. Auch scheinen die sogenannten „Heavy User“ mehr Wert auf klassische Schönheitsideale zu legen: Frauen sollen in erster Linie schlank und hübsch sein, Männer vor allem muskulös und gut gebaut.
Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland, findet es beunruhigend, ausgerechnet in den sozialen Medien, dem modernen digitalen Zuhause der Millennials und Centennials, völlig überalterten Rollenbildern zu begegnen. Gleichberechtigung sei die wichtigste Voraussetzung, um Armut nachhaltig zu bekämpfen. Deshalb setze sich Plan International Deutschland dafür ein, dass überall Mädchen und Frauen gleiche Chancen, gleiche Rechte und gleiche Möglichkeiten haben: „Dafür ist es auch nötig, dass veraltete Rollenbilder und Vorbilder durch zeitgemäße ersetzt werden.“
© Wirtschaftspsychologie aktuell, 2019. Alle Rechte vorbehalten.
Weiterführende Informationen:
Hier geht es zur Pressemitteilung von Plan International.
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